Die schöne Victor
16mm-Prototypen in elegantem Design
Kameras als Handschmeichler, in großartigem Design. Was hätte es nicht alles geben können? Aber leider kam vieles über die Entwicklungsabteilungen der Hersteller nicht hinaus. In den USA tauchten Holz- und Metallteile für eine bislang unbekannte Victor 16mm-Kamera auf. Auch ein kompletter Prototyp ist dabei. Und eine Zeichnung für ein weiteres 16mm-Modell der amerikanischen Marke Victor, erstellt 1949 im berühmten Designbüro von Raymond Loewy.
Der Entwurf für die Victor-Kamera trägt das Logo und die Bezeichnung des Modells 4, das in dieser technischen Ausführung, aber in anderem Design, 1942 erschien. Ob der neue Look in Kriegszeiten zu schwierig umzusetzen war oder erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstand, ist unklar. Die Victor Animatographic Corporation aus Davenport, Iowa (USA), wurde jedenfalls 1946 an den amerikanischen Flugzeughersteller Curtiss-Wright verkauft.
Hier sind die Formteile aus Holz zu sehen, Grundlage für das neue Design. Auch bereits vor 1940 ähnlich genutzte Metallgehäuse-Schalen sind dabei.
Am lackierten Holzmodell sind erstmals die Rundungen des neuen Entwurfs deutlich auszumachen. Das Design wirkt eleganter und moderner als das der Vorgänger.
Der Victor 16-mm-Prototyp mit dem vermutlich von einem älteren Modell übernommenen Logo und der Bezeichnung “Modell 4”.
1949 entwarf das Designbüro Raymond Loewy (Lucky Strike Zigarettenschachtel, Shell-Muschel) mit Buntstiften eine Studie für einen Prototypen einer weiteren Victor-Federwerkskamera im Filmformat 16mm. Doch nach dem Verkauf der Firma an den Flugzeugbauer Curtiss-Wright kam es zu keinen Innovationen mehr und die Marke verlor an Bedeutung. Von 600 Mitarbeitern 1946 standen 1950 nur noch 265 auf der Gehaltsliste. Die schönen Entwürfe blieben im Schrank des Herstellers.