Die kleinste Super-8-Kamera der Welt
Tell CIN S8 aus der Schweiz
Fotos: Heinz Veddler
Erdacht in Goslar, gemacht in der Schweiz
Bei seiner Arbeit an einem Buch über die Finetta-Werke in Goslar hat Autor Heinz Veddeler ein Vorserienmodell der TellCIN S8 ausgegraben. Es ist offensichtlich die Kamera des Konstrukteurs Peter Sarabèr – und sie enthält eine Demo-Kassette aus Kunststoff.
In den Finetta-Werken, die in Goslar (Harz) beheimatet waren, wurden von 1949 bis 1957 Fotoapparate gebaut. Sie gehörten dem Holländer Peter Sarabèr, der ab 1954 auch mit Jacques Bogopolsky kooperierte. Das führte zum Bau der kleinsten 8-mm-Filmkamera Bolsey 8. Davon wurden einige Apparate in Deutschland, viele später in Amerika gebaut. Nach der Pleite der Firma Finetta wagte sich Sarabèr noch an eine eigenwillige Super-8-Kamera, die bis heute die weltweit kleinste ist.
Zunächst konstruierte er 1965 unter der Bezeichnung Princes ein Modell. Die Princes wurde später als TellCIN S8 von der Firma Tellag AG in der Schweiz gefertigt. Diese Kamera mit den Minimaßen von 3,5 x 6,8 x 8,8 cm und einem Leichtgewicht von 350 g war zum Zeitpunkt ihres Erscheinens 1970 bereits veraltet, da sie keine Belichtungsautomatik und keinen Zoom besitzt, dafür aber noch immer einen Federwerkmotor und Spezialkassetten hat.
Die Spezialkassetten für die TellCIN S8 wurden von den Mitarbeitern der Tellag AG mit 3M Film MC 25 (15 DIN/ASA 25) befüllt. Die Tell CIN S8 kostete rund 1.000 Franken. Es sollen nicht mehr als 60 Exemplare gebaut worden sein.
Das abgebildete Gerät stammt aus einer „Grabbelkiste“ der Ehefrau des Konstrukteurs. Buchautor Veddeler geht davon aus, dass es sich dabei um das persönliche Vorserienmodell des Entwicklers Peter Sarabèr handelt. Heinz Veddeler hatte die Gelegenheit, einige Bilder zu machen – auch von der Demonstrations-Filmkassette.
Finetta – das Buch
Wer sich für das Buch über die Finetta-Werke interessiert, wende sich per E-Mail an den Autor: Veddeler-Westerstede@t-online.de
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Ich habe auch eine dieser Tell Kameras. Der kleinste Filmprojektor der Welt wurde bei Kern Aarau/Schweiz hergestellt. Der Film ist auf der kleinen 9,5mm Pathè Kassette aufgewickelt. Als Lichtquelle war ursprünglich eine kleine 4,5 Volt Fahradbirne mit Kabelanschluss an eine 4,5 Volt Flachbaterie gedacht. Diese Lichtquelle habe ich durch eine helle LED-Birne ersetzt. Die Lampe lässt sich praktisch ein- und ausschalten. Die Cinematheken in Bern sowie in Lausanne haben so einen Projektor mit Ständer noch nie gesehen.